Wenn der Körper die Seele spiegelt

Seele.

„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben“,
sagte der Körper zur Seele.

© Ulrich Schaffer

Dieses Zitat hast Du sicher schon einmal gelesen oder gehört und da ist tatsächlich mehr dran als wir glauben wollen.

Gerade jetzt, vor kurzem, als ich beim Lungenfacharzt war, wurde mir dies wieder bestätigt.
Mir wurde ausführlich erklärt: „Du bekommst keine Luft, dadurch hast Du eine eingeschränkte Lebensqualität, dies führt zu Depressionen und die Depressionen verstärken Deine Luftnot.“

Ich glaube, dies möchte niemand hören, aber es ist leider so und ich muss mich damit abfinden. Bedauerlicherweise habe ich es noch nicht geschafft, meine Psyche vom Körper zu lösen. Jedoch kann ich daran arbeiten, dass es besser wird. Es ist nicht sofort erledigt, wird dauern, aber es ist eine Möglichkeit.

Die Depression äußert sich auch mit körperlichen Beschwerden

Es ist bewiesen, dass eine große innere Anspannung auch zur Anspannung unserer Muskulatur führt. Somit haben wir ziemlich häufig Nacken-, Rücken-, Kopfschmerzen. Außerdem werden auch Herzrasen & Beklemmungsgefühle gefördert.

Das bekannteste Beispiel ist das „Broken Heart“-Syndrom, bei dem Patienten Anzeichen eines Herzinfarktes haben oder diesen gar bekommen, ausgelöst durch die eigene Seele. Eigentlich traurig, oder?

Sicher hast Du auch schon von Appetitverlust oder gesteigerten Appetit während der Depression gehört. Dazu gehören bedauerlicherweise auch Verdauungsprobleme wie, Übelkeit, Blähungen, Verstopfungen. Ein ganz typisches Beispiel fällt mir ein: Die Prüfung steht an, plötzlich haben wir Bauchschmerzen, Übelkeit o.a Symptome – ausgelöst durch unsere Gedanken/unserer Seele.

Leidet man an diesen Symptomen bzw. einigen davon, über 6 Monate spricht man von:

Somatisierungsstörung

Es gibt ganz viele verschiedene Somatoforme Störungsbilder, wie z. B. die Hypochondrische Störung. Würde ich dies hier alles aufführen, würde es den Rahmen sprengen und vermutlich würdest Du Dich abwenden und nicht weiterlesen wollen.

Bei dieser Störung nehmen wir normale körperliche Signale verstärkt wahr. Der Fokus wird noch mehr darauf gesetzt, was das ganze verschlimmert. Es ist ein Teufelskreis.

Also, ich habe Luftnot, ärgere mich über die Luftnot und dadurch verstärke ich sie.

Interessant dabei ist, dass die ärztliche Aussage, dass die betroffene Person körperlich gesund ist, die Seele nicht beruhigt. Dem Arzt wird kein Glauben geschenkt. Die betroffene Person, geht in die Schonhaltung, Vermeidung von Aktivitäten, was die Symptome noch mehr verschlimmert.

Was können wir dagegen tun?

Im AWO Psychiatriezentrum haben wir gelernt, unsere körperlichen Signale wahrzunehmen, aber nicht den Fokus daraufzusetzen. Dafür gab es besonders in der Körpertherapie verschiedene Übungen. In der Gruppentherapie, haben wir besprochen, was körperliche Symptome sein können und verschiedene Lösungen erarbeitet, die dabei helfen sollen, nicht in Panik zu verfallen.

Es gab nämlich auch Personen, denen wurde vom Essen schlecht, der Fokus wurde so extrem darauf gelegt, dass letztendlich das Essen gemieden wurde und somit die nächste Störung entstand. Dabei war nicht das Essen schuld, sondern die Seele der Person, hat die Verdauungsprozesse, die ganz normal sind, fokussiert und verstärkt wahrgenommen.

Also müssen wir gedanklich umschwenken, unsere Gefühle anders bewerten, wieder aktiv werden.
Dazu zählt auch gezielte Aktivierung, Stressbewältigung und Achtsamkeitstraining.

Die Seele

Kann also ganz enorme körperliche Beschwerden machen. So auch bei mir, mit meiner Lufntot. Wobei dies ein anderer Teufelskreis ist, denn ich verschlimmere meine Luftnot durch meine Gedanken. In den meisten Fällen habe ich nämlich schon einen Asthmaanfall. Bisher ist es noch nie passiert, dass ich durch Gefühlsausbrüche einen Anfall bekommen habe.

Bei mir selber ist auch keine somatoforme Störung diagnostiziert. Trotzdem kenne ich es zu gut, wenn die Seele streit und ich nicht zu hören, dass es mir nicht gut geht. Überwiegend kann ich nicht beschreiben, was gerade los ist. Ich liege einfach herum, es tut alles weh, vor allem der Bauch.

Wenn dies so weit ist, dann weiß ich auch: „Oje, mein schwarzer Hund“ kommt wieder, es ist Zeit zu handeln. Doch in den meisten Fällen ist es einfach zu spät, dies habe ich im Rettungsdienst sehr oft gesehen.

Auch viele andere Symptome/Erkrankungen habe ich begutachten können, die durch die Seele ausgelöst wurden. Deshalb ist eine ganzheitliche ärztliche Versorgung immer vom Vorteil und nie böse gemeint. Denk daran, gerade bei chronischen Erkrankungen spielt die Depression eine Rolle und wird häufig zur Begleiterkrankung.

Scheu Dich nicht, hol Dir Hilfe ♥

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