Sport. Ich selber bin Asthmatikerin seit meinem 2. Lebensjahr und kann deshalb ganze Bücher schreiben.
Damals in meiner Schulzeit war Sport bei Asthma verpönt. Ärzte haben Bescheinigungen herausgegeben, dass wir als Asthmatiker nicht beim Schulsport mitmachen mussten, auch Bundesjugendspiele haben die wenigsten mitgemacht.
Ich übrigens bin der Meinung, dass dies ein sehr großer Fehler war.
Mittlerweile sind seit meiner Schulzeit 13 Jahre vergangen, wobei wir in der 10. Klasse kein Sport mehr hatten, soweit ich mich erinnern kann. Die Empfehlungen liegen also um die 20 Jahre zurück und nun möchte ich mir ansehen, was die heutige Zeit hergibt und empfiehlt.
Aber fangen wir mal ganz unkompliziert an
Kann ich mit Asthma Sport machen?
Ja, ich kann mit Asthma Bronchiale Sport treiben.
Selbst ich als schwerste Asthmatikerin bekomme das hin, selbst wenn es „nur“ Rehasport ist oder Hockergymnastik. Lach nicht darüber, bevor du es ausprobiert hast.
Die Intensität und Sportart muss natürlich auf dich und deine Grunderkrankung angepasst werden.
Empfehlungen sagen, dass Fahrrad fahren, Wandern, Walken & Schwimmen gute Sportarten für Asthmatiker sind. Ich persönlich schaffe keiner dieser Sportarten. Ich habe sehr viel Hoopdance und Hula-Hoop Fitness gemacht. Momentan schaffe ich dies auch nicht und gehe deshalb 2-3x die Woche ins Fitnessstudio. Im Fitnessstudio fahre ich auf dem Ergometer und trainiere somit auch meine Ausdauer, diese ist aber eher schlecht als recht, was erwarten wir nach dem letzten Jahr?
Lungensportgruppen sind eine sehr gute Wahl. Bei mir ist das Problem, diese Gruppen sind zu weit weg, ansonsten würde ich auch dort hingehen. Auf jeder Reha für Asthmatiker gibt es Sport. MTT (Fitnessstudio) & Atemgymnastik sind Gang & gebe. Auch Yoga oder QI Gong sind herausragend, diese Sportarten sind zeitgleich Entspannungstechniken & beschäftigen sich mit der Atmung.
Warum muss ich überhaupt Sport machen?
Sport kann die Zahl der Asthmaanfälle verringern.
Das liegt daran, dass nicht nur unsere Muskulatur trainiert wird, sondern auch die Lunge. Deshalb sind „eigentlich“ Ausdauersportarten vom Vorteil. Sport verbessert die Sauerstoffaufnahme und vergrößert zudem die Luftmenge, die bei einem Atemzug ausgeatmet wird und genau dies ist wichtig, denn wir wissen: Der Asthmatiker kann nicht richtig ausatmen.
Wir müssen also unsere Ausdauer trainieren, damit wir im Alltag z.B besser Treppen steigen können.
Allgemein sind Ausdauersportarten gut für das Herz-Kreislaufsystem. Auch mental wirkt es sich positiv aus, da beim Sport gewisse Hormone ausgeschüttet werden, die glücklich machen. ♥
Sehr wichtig ist auch die Atemhilfsmuskulatur, denn diese brauchen wir beim Atmen & vor allem im Notfall, deshalb sollte sie besonders gut gestärkt sein. Dafür empfehle ich Atemphysio Training, Fitnessstudio oder es gibt mittlerweile auch Apps, mit denen du zu Hause deine Atemmuskulatur trainieren kannst.
Es gibt Hinweise
Das Intervalltraining für Asthmatiker, vor allem bei Anstrengungsasthma hilfreich sein kann.
Allerdings sage ich dir als Kim & Fitnesstrainerin; dies muss man üben. Bitte erwarte nicht, dass du gleich die erste Stunde Intervalltraining durchhältst; auch Menschen ohne Atemwegserkrankungen tun sich schwer und müssen trainieren.
Meine Tipps für dich:
- IMMER das Notfallspray dabei haben
- ein Hub des Notfallsprays vor dem Ausdauertraining nehmen
(sprich nochmal mit deinem Arzt darüber; denn ich bin keiner) - Such dir eine Sportart, die dir Spaß macht, damit du am Ball bleibst & es fällt dir leichter
- Die Sportart sollte zu dir und deinem Fitnessstand passen
- Die Belastung sollte langsam gesteigert werden
- Achte beim Training immer auf deine Atemtechnik
- Anstrengung, Ausatmen I Entspannung, Einatmen
Na sie hat gut reden
Leider nicht, ich weiß wie schwer es ist Sport zu machen, wenn man sowieso schon „keine“ Luft bekommt. Doch ich weiß auch, dass ich auf jeder Reha die ich machen musste (letztes Jahr sogar 2) immer Sport machen musste. Die Intensität wird angepasst, aber ohne Sport – keine Genesung. Die Lungenfunktion verbessert sich. Aber, ich möchte auch ganz klar sagen: Es gibt Tage, an denen geht es nicht und da sollte man auch auf seinen Körper hören. Fakt ist es trotzdem, ganz ohne Sport geht es auch nicht
Es ist ein Teufelskreis
Ohne Bewegung bauen Muskulatur und Ausdauer ab und somit wird die Atmung noch schlechter. Deshalb müssen sehr viele Patienten nach der Beatmung Physiotherapie machen. Denn auch Atmen kann richtig anstrengend sein.