Hilfsmittel. Ja, so etwas gibt es für obstruktive Lungenerkrankungen. Ich bin ehrlich gesagt schockiert, wie viele Menschen mir über Instagram schreiben, dass sie diese kleinen aber feinen Hilfsmittelchen nicht kennen. Deshalb schreibe ich heute diesen Beitrag, um zu zeigen, was es gibt & wofür du es benutzen kannst. Denn ganz ehrlich? Tabletten sind nicht immer die Lösung.
Ich finde, es sollte zu jedem Asthma/COPD-Schulung dazu gehören, dass einem folgende vier Dinge vorgeschlagen werden.
- Peak Flow Meter
- Atemtrainer
- Schleimlöser
- Medikamenteneinnahme Hilfe
Peak Flow Meter
Meines Erachtens müsste es in jedem Haushalt mit obstruktiven Lungenerkrankungen einen Peak-Flow geben. Die Peak-Flow-Messung ist ein Hilfsmittel zum Überprüfen der Lungenfunktion, die du selbst zu Hause durchführen kannst.

Er misst die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft, die du beim Ausatmen erzeugst. Wie genau der Peak-Flow-Meter funktioniert, sollte die bei einer Schulung und/oder beim Lungenfacharzt erklärt werden.
Anhand des Peak-Flow´s sehe ich:
- Ob meine Medikamente wirken
Gerade bei einer Medikamentenumstellung wird das Hilfsmittel gerne dazu genommen. - In welcher Verfassung meine Bronchien gerade sind
Dies hat vor allem den Vorteil, dass ich sehe, ob es bestimmte Situationen gibt, die meine Bronchien verengen.
Ein Vernebler
Ist genauso zwingend notwendig wie ein Peak-Flow.
Ob der Inhalator von Pariboy kommt oder von einem anderen Hersteller, spielt dabei keine Rolle.
Mit dem Vernebler können wir feucht inhalieren, was den Vorteil hat, das unsere Schleimhäute zeitgleich befeuchtet werden. Außerdem werden die Medikamente in feinste Tröpfchen zerstäubt und können dadurch tiefer in die Atemwege gelangen.

Bei Atemwegsinfekten können wir sehr gut mit Ihm arbeiten.
Auch zum Befeuchten einfach eine Kochsalzlösung inhalieren ist oftmals nicht verkehrt.
Vielen Patienten mit einer Lungenerkrankung wird geraten 3-4x am Tag zu inhalieren; es kommt auf die Erkrankung und die Person darauf an.
Fakt ist, vor allem im Notfall ist ein Vernebler Gold wert. Denn das Inhalieren von Notfallmedikamenten löst oftmals besser die Bronchien, als „nur“ das Notfallspray. Auch im Rettungsdienst, so wie in der Klinik wird bei einem Anfall IMMER Vernebelt.
Der Vernebler ist auch super um Schleim zu lösen, nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern.
Ein weiterer effektiver Schleimlöser ist der
Hilfsmittel: RC Cornet

Der Cornet kann nicht nur Schleimlösen, sondern auch Husten lindern und ist zeitgleich eine Atemtherapie. Ich finde, JEDER sollte einen Cornet zu Hause haben.
Wenn der Vernebler nicht mehr hilft, weil der Schleim einfach zu fest sitzt, dann (und auch vorher schon) ist der Cornet eine super Sache. Denn durch das „Blubbern“, wird eine Vibration erzeugt und in die Bronchien weitergeleitet, welches super den Schleim löst.
Der RC Cornet Plus kann auch vor dem Vernebler angeschlossen werden. Somit kann ich feucht Inhalieren und die vibration zeitgleich nutzen.
Hilfsmittel – Weitere Atemtrainer
Es gibt ja eine Vielzahl von Atemtrainern. Ich stelle dir hier zwei weitere vor.
RC-Fit
Der RC-Fit kräftigt nicht nur die Atemmuskulatur & reduziert die Atemfrequenz, sondern beruhigt die Atmung und die Psyche.
Beim Benutzen des RC-Fit werden Töne erzeugt, die wirklich sehr meditativ sind. Durch den einstellbaren Atemwegswiderstand ist der RC-Fit auch in kleineren Notfällen gut einzusetzen. z. B immer dann, wenn ich die Lippenbremse einsetzen muss.
Ich persönlich liebe den RC-Fit, da er auch super in die Hosentasche passt.
Tri-Ball Trainer
Der Tri-Ball Trainer fördert die Tiefenatmung. Er soll besonders bei Kurzatmigkeit, Problemen mit den Bronchien und verminderter Sauerstoffzufuhr Linderung bringen. Kurz & knapp: Es soll ein normales Atemverhalten wiederherstellen.
Die tiefen Atemzüge erweitern die kleinen Lungenblässchen und helfen den Luftwegen auch beim Schleim lösen und sie sollen Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge vermeiden.
Hier soll versucht werden, die Bälle, die alle versch. schwer sind nach oben zu bringen.
Das ähnliche System hat der Atemtrainer mit dem Smiley, wobei hier der Smiley in der Mitte gehalten werden soll.

„Medikamenteneinnahme – Hilfe“

Vortex, Spacer, Camber alles dasselbe, nur mit einem anderen Namen.
Im Ernst, wenn ich lese „ich muss erst Cortison nehmen, bevor ich mein Spray sprühen kann“, bekomme ich Bluthochdruck.
Dieser Ballon wird vor das Spray gesetzt und speichert das Medikament. Somit kann ich erstens langsamer einatmen und muss nicht beim Sprühen sofort einatmen und ich kann öfter das Medikament einatmen, da es in dem Ballon verbleibt.
Kinder bekommen den Ballon wirklich sehr häufig, als Hilfsmittel. Bei Erwachsenen wird vorausgesetzt, dass sie genug Atemzugkraft haben, um die Medikamente einzuatmen. Dies ist aber nicht immer der Fall. Vor allem im Notfall bringen sehr viele Personen nicht mehr die Kraft auf, um das Medikament in die Lunge zu bringen.
Deshalb benutze ich im Notfall IMMER, den Ballon. Ich habe wesentlich mehr Zeit, um das Medikament einzuatmen. Solch ein Hilfsmittel sollte wirklich jeder haben. Ich bin der Meinung, damit könnten viele Rettungseinsätze vermieden werden.
Ich bin kein Arzt
Aber ich möchte dir wirklich ans Herz legen, dir solche Hilfsmittel aufschreiben zu lassen oder selber zu kaufen.
Vor allem der Ballon zum Medikamente einnehmen, sowie der Peak-Flow und Inhalator gehören einfach in einen Haushalt, wo Menschen mit einer Lungenerkrankung leben.
Wie genau diese Geräte funktionieren, wird dir bei einer Schulung, beim Lungenfacharzt erklärt oder auf Rehabilitation, einer Asthma/COPD Schulung oder wenn du Glück hast auch in der Apotheke. Es gibt natürlich auch auf verschiedenen Fachseiten Videos, wo man sich nochmal ansehen kann, wie Sprays eingenommen oder Hilfsmittel benutzt werden sollten.