Was ist Asthma?

Am 03.05.2022 ist Welt Asthmatag, diesen Tag haben wir heute. 🙂
Deshalb schreibe ich dir heute einen Blogbeitrag, was eigentlich Asthma ist. Denn es gibt verschiedene Formen von Asthma.
Hier erkläre ich wirklich nur die Erkrankung an sich. 

Was ist Asthma Bronchiale?

Zuerst einmal ist Asthma Bronchiale eine chronische Erkrankung, die durch eine chronische Entzündung in den Bronchien charakterisiert ist. Durch eine Störung des Immunsystems sind die Bronchien ständig oder sehr häufig entzündet. Bereits diese Entzündung beeinflusst den Austausch von Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff in der Lunge.

Zum anderen liegt durch das Asthma eine bronchiale Hyperreagibilität (Allergie) vor: Davon spricht man, wenn die Bronchien auf bestimmte äußere Reize und/oder eingeatmete Stoffe, wie zum Beispiel kalte Luft, Pollen oder Staub, überempfindlich reagieren. Dies ist, kann allerdings auch separat als allergisches Asthma auftreten. 

-> Gekennzeichnet ist Asthma durch das Auftreten, zeitlich und in Intensität variierender Symptome eines Asthmaanfalles. 

Reagieren die Bronchien nun durch einen Einflussfaktor oder Belastung, kommt es zu einer Schwellung der Schleimhäute, die Schleimproduktion steigt sehr stark an. In der Folge sind die Bronchien verengt und die Atemmuskulatur muss große Leistungen erbringen, um selbst eine geringe Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten. Das Ausatmen der verbrauchten Luft fällt durch die Verkrampfung schwerer und schwerer, mit jedem Atemzug bleibt mehr Luft in der Lunge zurück. Das macht das Einatmen von ausreichend Sauerstoff nahezu unmöglich – und die Atemnot wird immer akuter. Symptome, Erste Hilfe & wie sich der Asthmaanfall anfühlt

Wie viele Menschen haben in Deutschland Asthma?

Diese Frage schauen wir uns gemeinsam etwas genauer an. Denn mittlerweile wird Asthma als „Volkskrankheit“ abgetan, aber ist dem wirklich so?

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Asthma Bronchiale mit etwa 235 Millionen
Betroffenen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Eine Zunahme der Asthmakranken Personen wird seit den 1990ern beobachtet, vor allem bei den Kindern. Das erklärt natürlich, warum ich 1994 geboren, solch schweres Asthma habe 😛 

Quelle: https://de.statista.com/infografik/24757/12-monats-praevalenz-von-asthma-bronchiale-in-deutschland/

Jetzt mal im Ernst, ich empfinde 6,2 %bei Erwachsenen, als nicht sehr viel. Ich vermute also, dass die Prozente in Verbindung zu der Erkrankung gesetzt ist. Aber, vielleicht kann mich ja nochmal jemand aufklären. 
Dass allerdings immer noch 4-8 Menschen pro 100.000 Einwohner und Jahr in Deutschland an Asthma sterben, finde ich schon bedenklich. Allerdings liegt dies vermutlich daran weil, ich selber betroffen sind. Wir sollten nicht vergessen, wie viele Menschen an anderen Erkrankungen sterben. Zum Vergleich 1998 sind noch an die 5000 Menschen verstorben, Wahnsinn oder?

An schweres Asthma..

.. leiden 24 % der -weltweit- erkrankten Menschen
davon haben 17 % der Menschen schwer zu behandelndes Asthma
und wozu ich gehöre, 3,7 % schweres unkontrolliertes Asthma

Die Daten stammen von Hekking et. al. JACL 2015

Asthma in der Kindheit

ist tatsächlich gar nicht so unüblich. Es haben viel mehr Kinder Asthma wie Erwachsene, in Deutschland ist hier jedes 10 Kind betroffen. Durch eine frühzeitige, konsequente Behandlung und engmaschige Betreuung durch den Arzt, lässt sich die Erkrankung gut behandeln.

Zu den häufigen Auslösern gehören:

  • Allergene
    Pollen, Hausstaubmilben, Tierepithelien, Schimmelpilzsporen, Nahrungsmittel
  • Infekte
    Viren, Bakterien und andere Erreger
  • Reizstoffe
    Tabakrauch, Sprays, Koch- und Bratdünste, kalte Luft, starke Düfte, usw.
  • Arzneimittel
    Acetylsalicylsäure (ASS-Intoleranz) , Betablocker u.a.
  • Sonstige
    Stoffe des Umfeldes (Stäube), psychische Ereignisse, Stress, Anstrengung, gastro-oesophagealer Reflux (Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre).

Gut zu wissen ist: Das Asthma bei Kindern kann sich in der Pubertät verwachsen, sodass im Erwachsenenalter davon nichts mehr zu spüren ist. 

Die Asthma-Formen

Ich liste dir hier einmal die verschiedenen Asthma-formen auf, nach und nach werden dazu Beiträge erscheinen.

  • Allergisches (extrinsisches) Asthma
  • Nicht-allergisches (intrinsisches) Asthma
  • Gemischt förmiges Asthma
  • Berufsbedingtes Asthma
  • Auslösung des Asthmas durch Infekte
  • Auslösung des Asthmas durch Arzneimittel.
  • Anstrengungsasthma (Belastungsasthma)
  • Asthma mit gastroösophagealem Reflux
  • Brittle-Asthma
  • Variant-Asthma
  • Asthma-Formen mit Übergang zur COPD (ebenfalls eine Lungenerkrankung
  • Adipositas Asthma

Die Diagnose

Wird in den allermeisten Fällen von einem Lungenfacharzt gestellt.
Neben der Befragung des Patienten, werden auch viele verschiedene Untersuchungen gemacht, aber, hab keine Angst! Keine der Untersuchungen tut weh, außer vielleicht das Blut abnehmen. 

Ein Problem gibt es jedoch: Oft ist die Diagnose nicht ganz einfach zu stellen, denn ein Asthma unterliegt Schwankungen. In der beschwerdefreien Zeit fehlen dann die typischen Symptome. Dies kann gerade bei einem allergischen Asthma der Fall sein. Besteht kein Allergenkontakt, kann der Patient beschwerdefrei sein, beispielsweise außerhalb der Pollensaison.

Der Weg zur Diagnose durch folgende Untersuchungen:

In dieser Kabine vorne im Bild werden alle Lungenfunktionstest durchgeführt. Dies ist eine Unterdruckkabine.
Hinten am PC, das flache Gerät, welches aussieht wie eine zu große Spielekonsole ist das Fe-No Messgerät.
  • Lungenfunktionstest
    bezeichnet man verschiedene Untersuchungsmethoden, welche die Funktionsfähigkeit von Lunge und Bronchien überprüfen.
  • Bodyplethysmographie
    wird in einer geschlossenen gläsernen Kammer, siehe Bild, deren Volumen bekannt ist und führt durch Ein- und Ausatmen über einen Schlauch verschiedene spirometrische Tests durch.
  • Allergietest
    Dabei bringt der Arzt die zu testenden Allergene auf oder in die Haut des Patienten auf bzw. ein. Anschließend beobachtet er eventuelle Hautreaktionen wie Rötungen, Schwellungen oder Blasenbildung
  • Bronchospasmolysetest
    Bei diesem Test wird geprüft, ob sich die Lungenfunktion – im Speziellen die Einsekundenkapazität FEV1 – durch ein bronchienerweiterndes Medikament verbessern lässt, zum Beispiel durch Salbutamol.
  • Blutgasanalyse
    ist eine Blutuntersuchung, bei der gemessen wird, wie viel Kohlendioxid und Sauerstoff im Blut enthalten sind. Diese wird in den meisten Fällen am Ohr durchgeführt.
  • Fe-No Messung
    Dieser Wert ist ein sogenannter Biomarker, der einen direkten Hinweis auf den Entzündungs zustand der unteren Atemwege liefert.

Was ist eine Spirometrie?

Die Spirometrie (auch: Spirographie) ist ein Routineverfahren zur Untersuchung der Lungenfunktion. Der Arzt misst dafür die Luftmenge und -geschwindigkeit beim Atmen. Er kann damit viele Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD erkennen oder den Therapieerfolg bei solchen Erkrankungen überprüfen. Tut nicht weh!

In der Regel ist Asthma Bronchiale sehr gut Behandelbar!

Es gibt aber auch Ausnahmen, sowie meine Wenigkeit.
Wir Ausnahmen sind aber wirklich sehr selten.

Die Asthmabehandlung

Zuerst einmal unterliegt die Behandlung vom Asthma immer einen Arzt, besser Pneumologen also Facharzt für die Lunge.
Pneumo ist der lateinische Begriff für die Lunge.

Denn eins ist klar, wir haben ja gelernt, dass es verschiedene Asthma Typen gibt, dass wir wissen müssen, welches Asthma uns überhaupt quält. Dies kann auch nur ein Lungenfacharzt herausfinden.

Behandlung ohne Medikamente

Ist super wichtig, denn unsere Lunge ist ein Muskel und kann trainiert werden. Natürlich kann „totes“ Gewebe nicht mehr geheilt werden, aber, das ist Gott sei Dank, nur selten der Fall.

Super wichtig sind:

  • Die Asthmaschulungen. Diese bekommst du auf einer Reha oder auch in deiner Lungenfacharztpraxis direkt.
  • Atemübungen, kannst du dir beim Arzt verschreiben lassen.
  • Sport – Ja, richtig! Erstens es gibt Lungensport und zweitens das Asthmatiker keinen Sport machen dürfen ist widerrufen.
  • Eigenkontrolle, mittels eines Peakflow Meters und das wichtigste:
  • Akzeptanz

Jede Erkrankung, egal welche, muss akzeptiert werden. Ich persönlich bin ja der Meinung, dass es einen Grund gibt, warum wir gerade diese Erkrankung bekommen haben. Nichtsdestotrotz, mit Akzeptanz lässt sich einiges besser händeln. Es ist schwer, das weiß ich zu gut. Aber, genau deshalb ist es auch super wichtig sich einzugestehen, dass Psychologen zur Krankheitsbewältigung keine Schande sind. Deshalb gibt es auf jeder Reha, psychologische Gespräche „zur Krankheitsbewältigung“.

Medikamentöse Behandlung

Die Medikation richtet sich individuell nach dem Schweregrad der Entzündung und wird anhand eines Asthma-Stufenplans festgelegt. Dazu stehen besonders zwei Wirkstoffgruppen zur Verfügung:

die entzündungshemmenden (vorbeugend wirkenden) und die bronchienerweiternden (symptomatisch wirkenden) Medikamente.

Wir fangen bei Stufe 1 an, welches mit einem Bedarfsmedikament/Notfallspray beginnt und enden bei Stufe 5 welches mit Langzeit Medikamenten, Dauer Corticoide und Biologika endet.

Das heißt, unsere Fachärzte haben sehr viel Spielraum und es gibt sehr viele Medikamente auf dem Markt für Asthma Patienten.Nicht jedes Medikament, hilft jedem Patienten, weshalb ausprobieren eine wichtige Formel ist.

Die Stufentherapie habe ich dir angehangen, sie stammt von der Atemwegsliga, dort gibt es sehr viele wissenswerte Informationen 

Die Abkürzungen:

  • Formetorol: Wirkstoff zum Erweitern der Bronchien
  • ICS: inhalatives Cortison
  • SABA: ein Beta2Sympathomimetika (Bronchien erweiterndes Medikament) mit kurzer Wirkdauer
  • LTRA: Leukotrin Rezeptor Antagonist, bekannt als Montelucast
  • LAMA: langwirksames Anticholinergikum
  • LABA: lang wirksames Beta2 Mimetikum

Bis auf das Montelucast, die Biologika Therapien in Stufe 5 und die oralen Kortikosteroide, sind alles Inhalative Medikamenten „Überschriften“

Die bekanntesten Medikamente sind:

  • Salbutamol, Berotec – Beta2Sympathomimetika
  • Beclomethason, Budesonid – Inhalatives Cortison
  • Montelukast
  • Salmeterol, Foromterol – Langzeit Beta2Sympathomimetika
  • Prednisolon – Kortison in Tablettenform

Und die Asthmatiker, die schon länger dabei sind, kennen vermutlich auch noch

 Theophyllin, Euphylong – welches allerdings das letzte Medikament in der Notfallrettung ist, da es sehr viele Nebenwirkungen hat sie Krampfanfälle & Herzrhythmusstörungen.

Wie immer: ich bin keine Ärztin, bei Problemen solltest du immer einen Lungenfacharzt aufsuchen. Ich möchte dir nur ein wenig Aufklärung bieten, was es für eine medikamentöse Asthmatherapie gibt.

Was passiert bei einem Asthmaanfall

Bei einem Asthmaanfall sind die Atemwege durch Muskelverkrampfungen und verschleimten Bronchien verengt. Der/die Asthmatiker*in hat das Gefühl „keine Luft“ zu bekommen.

In Wirklichkeit, bekommt der/die Asthmatiker*in genug Luft, aber, er/sie/es kann nicht ausatmen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Lippenbremse machen, dabei sollte die Ausatmung mindestens doppelt so lang, wie die Einatmung sein.

Die verengten Atemwege können verschiedene Auslöser haben, dies richtet sich auch nach der Art des Asthmas.
Reagieren die Bronchien nun durch einen Einflussfaktor oder Belastung, kommt es zu einer Schwellung der Schleimhäute, die Schleimproduktion steigt sehr stark an. In der Folge sind die Bronchien verengt und die Atemmuskulatur muss große Leistungen erbringen, um selbst eine geringe Versorgung mit Sauerstoff zu gewährleisten. Das Ausatmen der verbrauchten Luft fällt durch die Verkrampfung schwerer und schwerer, mit jedem Atemzug bleibt mehr Luft in der Lunge zurück. Das macht das Einatmen von ausreichend Sauerstoff nahezu unmöglich – und die Atemnot wird immer akuter.

Auslöser des Asthmaanfalls

  • körperliche Anstrengung (ursächlich für Belastungsasthma)
  • Nebel
  • Wind
  • kalte Außenluft
  • Abgase
  • Rauch
  • Stress
  • emotionale Belastungen
  • Staub
  • einige Medikamente (zum Beispiel Schmerzmittel)
  • Infekte
  • Schimmel
  • starke Gerüche

Allgemeine Symptome des Asthmaanfalls

  • Anfallsartige Atemnot
  • ein pfeifendes Atemgeräusch
  • eventuell Husten
  • erhöhte Atemfrequenz
  • Engegefühl in der Brust
  • eventuell Blaufärbung der Lippen
  • Unruhe & Angst

Erste Hilfe Maßnahmen

Falls du Asthmatiker bist, wirst du wahrscheinlich sehr gut geschult sein, aber, ich habe hier noch einmal für dich, deiner Familie, Freunden oder auch einfach für alle Interessierten, die Erste Hilfe Maßnahmen zusammen gefasst.

  • Am wichtigsten ist es, nicht wegzuschauen. Dazu habe ich schon einen Beitrag geschrieben, der mir sehr am Herzen liegt.
  • Sei für die betroffene Person da
  • Setz die betroffene Person hin, wenn sie nicht schon sitzt.
    Am besten ist hierfür der „Kutschersitz“ geeignet. Du kannst ihn googel, bis ich ihn hier auf dem Blog genauer erklärt habe,  damals hat man gesagt, Oberkörper aufrichten, Arme nach oben nehmen blabla. Bitte tue das nicht, lass die betroffene Person so sitzen, wie sie es möchte.
  • Enge Kleidung etwas lockern
  • Wenn möglich frische Luft zuführen, Fenster öffnen aber, schau das es nicht zu kalt wird.
  • Notfallspray anreichen. Ganz wichtig: du darfst dieses Spray NICHT verabreichen, das muss der/die Asthmatiker/*in alleine machen, da die Person zeitgleich das Spray auslösen & einatmen muss. Außerdem dürfen Ersthelfer keine Medikamente verabreichen, mit einer Ausnahme.
  • Versuch, mit der betroffenen Person zusammen zu atmen. Asthmatiker*in vergessen häufig die Lippenbremse anzuwenden und langsam zu atmen. Wie die Lippenbremse funktioniert, werde ich ebenfalls genauer in einem Beitrag vorstellen.

    Aber, du kannst es dir so vorstellen: Atme durch die Nase ein und durch den leicht geschlossenen Mund wieder aus, als würdest du eine Kerze ausblasen wollen.
  • Bitte versuch die betroffene Person zu beruhigen. Sie wird Angst haben, je nachdem wird schlimm der Asthmaanfall ist, sogar unter Erstickungsangst leiden. Und bitte komm niemals auf die Idee, die Person alleine zu lassen und wenn du die Tür für den Rettungsdienst öffnen musst, sag Ihr Bescheid.

Wenn sich der Asthmaanfall nicht bessert, verschlechtert oder gar zum ersten Mal auftritt, dann ruf bitte die europaweite Notrufnummer 112 an! Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand!

Was der Rettungsdienst macht

Wenn der Rettungsdienst eintrifft, ist die Situation in den meisten Fällen sehr angespannt. Das braucht es aber gar nicht zu sein. Wie du vielleicht schon weißt, habe ich selber im Rettungsdienst gearbeitet und weiß aus eigener Erfahrung wie man sich fühlt, weshalb ich diesen Block einfach mit reinnehme.

Der Rettungsdienst wird viele Fragen stellen. Unter anderem wollen Sie wissen, ob eine Lungenerkrankung vorliegt, um die richtigen Medikamente geben zu können.

Falls die betroffene Person nicht schon im „Kutschersitz“ sitzt, wird das Rettungsdienstpersonal dies versuchen durchzuführen, so wie Atemanweisungen geben wie z.B die Lippenbremse durchführen, langsamer Atmen.
Außerdem wird die Lunge abgehört, um festzustellen, ob es sich wirklich um einen Asthmaanfall handelt.
In den meisten Fällen wird dann Salbutamol über eine Verneblermaske vernebelt. Falls die betroffene Person Angst hat, einfach Bescheid sagen. Man muss nicht sofort eine Maske auf seinem Gesicht tolerieren, wenn man es nicht kennt.

Wenn sich die Atemnot nicht besser wird der Rettungsdienst eventuell noch ein 2x vernebeln und einen Zugang in die Vene legen. Der Venenverweilzugang ist dafür da, um Flüssigkeit und Medikamente zu verabreichen. Die Medikamente wirken schneller, wenn man sie direkt in die Vene verabreicht. In den meisten Fällen wird ein Cortison über die Vene verabreicht.

Natürlich wird der/die Asthmatiker*in auch am Monitor angeschlossen. Dazu gehört die Sauerstoffsättigung (unter 94% gibt es Sauerstoff), Blutdruckmanschette und eventuell ein EKG.
Dies sind so die Basics des Rettungsdienstes. Natürlich haben sie noch weitere Möglichkeiten/Medikamente, falls immer noch keine Besserung vorhanden sein sollte.

Bei meiner Wenigkeit wird meistens zu einer NIV-Beatmung gegriffen (Nicht invasive Beatmung, also kein Tubus im Hals) dies ist im ersten Moment anstrengend aber, dann fühle ich mich erleichtert. Wichtig ist es, sich auf das Gerät einzulassen.

Bevor ich es vergesse, natürlich möchte das Rettungsdienstpersonal auch die Krankenkassenkarte haben. Wenn möglich, auch einen Medikamentenplan. Aber, sie können ja im Regelfall mit euch sprechen 

Nun kommen wir zu dem persönlicheren Teil. Es folgt eine kleine „stell dir vor“-Geschichte, wo ich einen Asthmaanfall aus meiner Sicht beschreibe. Dies kann Triggern, deshalb lies dir diesen Teil bitte nur durch, wenn du dir sicher bist, ihn zu verkraften. ♥


Stell dir vor:

Du wachst auf, es ist mitten in der Nacht.
Du hustest, Reizhusten, es hört nicht auf und fängt an weh zu tun.

Verzweifelt machst du die Fenster auf, versuchst zu inhalieren und findest nicht mehr in den Schlaf. Solange du sitzt, ist alles gut. Sobald du liegst, geht das Husten wieder los. Stiller Reflux.

Nach Stunden bist du wieder eingeschlafen. Morgens aufgewacht, die Luft war knapp. Nach dem Frühstück gehst du in Richtung Arzt und merkst, die Luft wird enger, bis du nur noch durch einen Strohhalm atmest.

Plötzlich stehen 3 Ärzte vor dir. 2 Pfleger. 2 Ärzte versuchen einen Zugang in dir rein zu bekommen. Du wirst angebettelt, langsamer zu Atmen.

Es geht nicht. Du hechelst, denn du hast das Gefühl in der Lunge blockiert etwas, du erstickst. Die Kraft lässt langsam nach. Du wirst müde.

Keine Ahnung, wann es passiert ist. Aber, die Medikamente fangen an zu wirken. Du merkst, die Blockade löst sich auf und der Strohhalm wird dicker.

Langsam, aber stetig, wird es besser. Bis die Luft wieder da ist.

So, hat sich mein Asthmaanfall angefühlt.


In den meisten Fällen habe ich nach einem Asthmaanfall ziemlich starke Schmerzen im Brustkorb, dies kommt davon, dass die Bronchien sich so stark zusammengezogen haben. Auch bin ich todmüde und muss in den meisten Fällen erstmal schlafen.

Der Tag danach ist auch noch ziemlich .. langsam. Ich fühle mich oft noch gerädert. Aber, wie ich oben schon geschrieben habe, ist dies bei jeder Person anders.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du berichten magst, wie du dich bei einem Asthmaanfall fühlst.

Deine Kim

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